Yasutsune Itosu

Yasutsune Itosu

Yasutsune Itosu ( Anko Itosu ) wurde im Jahre 1830 als Sohn eines Samurai in Shuri no Tobaru geboren. Der damaligen Zeit entsprechend wurde er sehr streng erzogen und sein Vater brachte ihn als er 16 Jahre alt war zu Meister Sokon Matsumura, der ein groser Experte im Shuri-te war. Auch bei seiner Ausbildung im Karate wurde er sehr streng trainiert und es wurde von ihm blindes Vertrauen und Gehorsam gefordert. Es werden viele Legenden über ihn erzählt und einige möchte ich hier vorstellen:

Tomoyose
Um 1856 fanden grosse Rivalitäten zwischen den Kampfkünsten der Stadt Shuri und der Stadt Naha statt. Man wetteiferte, wessen Stadt die effektivere Kampfkunst besitze. So gaben die Leute aus Naha an, dass Shuri niemals einen Kämpfer herausbringen könne, der einem Kämpfer aus Naha gewachsen wäre. Dies fasste der noch junge Itosu als Herausforderung auf und so ging er zu einem grossen Felsen vor der Stadt Naha und berührte ihn. Denn so sagten die Nahaner, wenn jemand den Stein berühre, dann sei dies eine Herausforderung an den besten Kämpfer der Stadt. Dieser Kämpfer war Tomoyose. So kam es zum Kampf und Itosu besiegte Tomoyose, indem er ihm mit Shuto den Arm brach.

ungeheure Kraft
Im seinem Leben gab es viele Männer, die den berühmten Itosu herausforderten, weil sie selbst berühmt werden wollten. Allerdings schaffte es niemand ihn zu besiegen. Einmal sprang ihm ein unbekannter Kämpfer in den Weg und griff ihn an. Itosu bekam dessen Handgelenk zu fassen und liess es nicht mehr los. Der Mann soll es nicht geschafft haben sich zu befreien und war gezwungen die ganze Zeit nebenher zulaufen.

Karate gegen Judo

Im Jahre 1905, als Itosu schon 75 Jahre alt war, waren die Spannungen zwischen Okinawa und Japan weitgehend abgebaut und einer Art Waffenstillstand gewichen ( Japan war zur Zeit Besetzer auf Okinawa ). Die Japaner versuchten ständig das Geheimnis um die hohe Kunst der okinawanischen Selbstverteidigung zu lüften, aber sie kamen einfach nicht dahinter, da die Schüler und Meister und alle Beteiligten fest zusammenhielten. Jedenfalls erhöhten die Japaner den Druck auf die okinawanischen Verwaltungsstellen so sehr, dass man die Meister des Karate um einen Kampf bat. Meister Itosu beschloss die Herausforderung anzunehmen, um dem Gehabe der Japaner ein Ende zu bereiten. Die Japaner stellten ihren derzeitigen Judochampion auf, wobei sie dachten, dass Itosu die Herausforderung im Namen seiner Schule tat und einen jungen Kämpfer aufstelle. Als er selbst antrat weigerten sich die Japaner erst den Kampf anzunehmen, weil es unter ihrer Würde wäre. Der Kampf fand trotzdem noch statt und der Judokämpfer griff an. Itosu führte einen schnellen Tsuki aus, der den Japaner sofort K.O gehen liess. Danach holte er ihn mit einer Kuatsu-Technik ( Wiederbelebung; ähnlich wie Akupressur ) wieder zurück und erklärte, dass Karate eine furchtbare Kampfkunst sei und nur im Notfall anzuwenden wäre.
Yasutsune Itosu war einer der grössten Meister des Karate und von ihm sind heute noch viele Beiträge, wie die Heian-Katas oder die Tekki nidan, Tekki sandan, Bassai sho und Kanku sho überliefert. Manche Katas entwickelte er selbst und manche übernahm er von Meister Matsumura, die er dann weiterentwickelte. Er starb 1916 im Alter von 86 Jahren. Seine direkten Schüler waren: Kentsu Yabu, Yabiku Moden, Kenwa Mabuni, Gusukuma Shiroma, Choshin Chibana, Tokuda Ambun, Oshiro Choki, Choki, Motobu, Shimpan Masashige, Yamagawa Choto, Gichin Funakoshi, Ogosuku Chogo.